Vorher-Nachher: Hanseatischer und orientalischer Mix in Hamburg
Zum Wohlfühlen: Stilmix, Licht und warme Farben bringen Gemütlichkeit in die neuen Wohnräume einer vierköpfigen Familie
Eine in die Jahre gekommene Altbauwohnung in Hamburg-Harvestehude hatte das Herz der Bauherrin erobert. Ihr Mann war hingegen weniger begeistert, denn dunkel gestrichene Wände verdüsterten die Räume und Boden und Putz waren stark in Mitleidenschaft gezogen. Um hier dennoch einen Wohlfühlort für die ganze Familie entstehen zu lassen, engagierte das Bauherrenpaar die Innenarchitektin Arzu Kartal. Sie sanierte die Wohnung von Grund auf. Hanseatische Geradlinigkeit mischt sich jetzt mit orientalischer Verspieltheit.
VORHER: Die schmale Tür, die vom Flur in die Küche führt, hat Kartal vergrößert und ein wenig weiter von der Eingangstür weggesetzt. Durch die zweiflüglige Schiebetür mit schwarzen Stahlrahmen im industriellen Stil dringt jetzt Licht von der Küche bis in den Flur.
Die pflegeleichten Zementfliesen von Via wirken wie ein orientalischer Teppich und bringen Wohnlichkeit in den Raum. Einen Eindruck, den der senffarbene Retrosessel noch verstärkt. Kartal hat ihn mit einem filigranen Beistelltisch und einem Spiegel dekoriert. Dem Spiegel hat sie Patina verliehen, sodass er älter aussieht, als er ist.
„Die Schiebetür ist eigentlich nur beim Kochen zu. Die Türflügel schmücken den Raum geöffnet genauso, wie wenn sie geschlossen sind“, erklärt die Innenarchitektin. Sie hat auch die Laibungen mit schwarzem Stahl verkleiden lassen. „Dieser Kontrast bringt zusätzliche Gemütlichkeit“, findet Kartal.
„Die Schiebetür ist eigentlich nur beim Kochen zu. Die Türflügel schmücken den Raum geöffnet genauso, wie wenn sie geschlossen sind“, erklärt die Innenarchitektin. Sie hat auch die Laibungen mit schwarzem Stahl verkleiden lassen. „Dieser Kontrast bringt zusätzliche Gemütlichkeit“, findet Kartal.
„Bevor wir uns kennenlernten, hatten sich die Kunden schon eine Küche in Steinoptik ausgesucht. Dann kam die Interior Designerin und hat alles umgeworfen“, schmunzelt Kartal. Sie hatte sich für die Wohnung eine Küche mit Stuck und profilierten Fronten ausgedacht. Als sie ihren Entwurf präsentierte, waren die Kunden sofort überzeugt. Das Küchenstudio lieferte die Küchenzeile und den Küchenblock, ein Tischler hat dann die Fronten nach den Entwürfen von Kartal gefertigt und angebracht.
VORHER: Hinter den Küchenfronten versteckt sich jede Menge Stauraum. Die Schränke reichen bis unter die fast drei Meter hohe Decke.
Ein pflegeleichter Kunststein legt sich wie ein Tischtuch über den Küchenblock. Dieser Stein fasst auch die Seiten der Nische in der Küchenzeile ein, die mit Kacheln in Antikspiegeloptik ausgekleidet sind.
Neben dem Küchenblock liegt direkt unter dem Fenster der Essplatz. Kartal nennt ihn auch Sitzecke, da er wie ein Wohnzimmer gestaltet ist. Ein Polsterer hat die vom Tischler gefertigte Bank mit einem schlammfarbenen Teddyvelours bezogen. „Es sitzt sich auf der Bank so gemütlich wie auf einem Sofa. Nur dass die Polsterung fester ist“, so die Innenarchitektin. Im unteren Bereich der Eckbank sind Schübe für zusätzlichen Stauraum installiert.
Am ovalen Tisch von Knoll haben auch die zahlreichen Gäste der Familie immer Platz.
Neben dem Küchenblock liegt direkt unter dem Fenster der Essplatz. Kartal nennt ihn auch Sitzecke, da er wie ein Wohnzimmer gestaltet ist. Ein Polsterer hat die vom Tischler gefertigte Bank mit einem schlammfarbenen Teddyvelours bezogen. „Es sitzt sich auf der Bank so gemütlich wie auf einem Sofa. Nur dass die Polsterung fester ist“, so die Innenarchitektin. Im unteren Bereich der Eckbank sind Schübe für zusätzlichen Stauraum installiert.
Am ovalen Tisch von Knoll haben auch die zahlreichen Gäste der Familie immer Platz.
Die Leuchte hat Kartal bewusst zwischen Küchenbereich und Essplatz platziert. Die Mittelrosette betont den Raum zentral, nicht nur den Essplatz. Aufbauleuchten sorgen hier wie in der gesamten Wohnung für eine gute Ausleuchtung der Räume. Zusätzlich hat jeder Raum besondere Deckenleuchten. „Interieur lebt von Leuchten“, findet Kartal.
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VORHER: Zwischen Wohnzimmer und Koch-Essbereich gab es schon immer eine große Öffnung. Im Zuge der Sanierung musste sie allerdings ebenfalls erneuert werden.
„Wir mussten hier sanieren, nicht nur renovieren. Der Putz kam uns von den Wänden entgegen und vom Stuck war nichts zu retten“, sagt Kartal. Sie hat neuen Stuck anbringen lassen, um so ein wenig vom alten Glanz der Wohnung in die neue Gestaltung zu integrieren.
„Wir mussten hier sanieren, nicht nur renovieren. Der Putz kam uns von den Wänden entgegen und vom Stuck war nichts zu retten“, sagt Kartal. Sie hat neuen Stuck anbringen lassen, um so ein wenig vom alten Glanz der Wohnung in die neue Gestaltung zu integrieren.
Im Bild: Arzu Kartal und einer der Stuckateure beim Anspritzen des Stucks mit Wandfarbe.
Die Farbgebung des Essplatzes hat Kartal für das Wohnzimmer übernommen: Im selben Farbton wie das Rollo hinter der Essbank ist hier eine der Wände gestrichen worden. „In dieser Wohnung war die Herausforderung, nicht zu viel Farbe zu verwenden, um mehr Helligkeit zu erhalten. Die farbige Wand und der petrolgrüne Teppich im Wohnzimmer bringen Wärme und Gemütlichkeit und lassen den Raum gleich kuschelig wirken“, so die Innenarchitektin. Dazu trägt sicher auch das Sofa in einem rosa Puderton bei. Für gemütliche Wärme sorgen der Schwarzstahlkamin und die Fußbodenheizung, die unter dem Parkett aus gekalkter, geölter Eiche verlegt ist.
VORHER: „Wir mussten den Fußboden komplett neu aufbauen. Bei der ganzen Sanierung hatte der Erhalt der Substanz Priorität“, so Kartal.
Auch das Bad musste komplett erneuert werden. „Die Kunden wünschten sich ein reines Duschbad“, so Kartal. Der komplett mit einem braunen Kunststein ummantelte Duschraum hebt sich vom übrigen Badezimmer ab. Er bildet einen Wellnessbereich mit Regendusche, Infrarotstrahlern und einer von oben beleuchteten Ablage.
Inspirationen zu Badezimmern mit Duschnische
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Über dem Waschtisch aus Naturstein hängt ein beleuchteter und beheizter Spiegel. „Der Raum hat kein Fenster. Die Spiegelheizung verhindert, dass der Spiegel beschlägt“, erklärt Kartal. Unter dem Waschtisch ist noch ein Schubfach aus gekalkter Eiche geplant. Die Wand gegenüber ziert eine Wandtapete von Wall & Decò, auf der auch die Handtuchheizung angebracht ist. „Die Tapete lässt den Raum weniger steril wirken und bringt so Gemütlichkeit ins Bad“, sagt die Innenarchitektin.
Hier wohnt: eine Familie mit zwei fast erwachsenen Kindern
Auf: 170 Quadratmetern
In: Hamburg-Harvestehude
Expertin: Arzu Kartal Interior Design
Fotos: Thilo Schulz
In dieser Altbauwohnung in Hamburg-Harvestehude empfängt ein großer Flur Bewohner und Gäste. Hinter der Wohnungstür kann die Begrüßung ausführlich stattfinden, ist Raum zum Durchatmen. Allerdings war der Flur vor der Sanierung ohne Tageslicht. Kartal hat mit einer breiten Glasschiebetür zur Küche hin Licht in den fast 17 Quadratmeter großen, fensterlosen Raum geholt.